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Spring Seasonal Festbier
Jedes Jahr aufs Neue spürt der amerikanische Braukonzern Sierra Nevada den Wurzeln des berühmten Oktoberfestbiers nach. Dazu geht er jeweils ein „Collaboration Brew“ mit einer namhaften deutschen Brauerei ein. Diesmal wurden Slow Brewer aus Unterfranken ausgewählt.
Das Brauhaus Faust zu Miltenberg ist aufgrund zahlreicher internationaler Auszeichnungen auch für amerikanische Bierkenner ein Begriff. Dass die Wahl von Sierra Nevada für den deutschen „Collaboration-Brew“-Partner auf das Brauhaus Faust zu Miltenberg gefallen ist, ist also nicht überraschend – aber dennoch höchst erfreulich. Der US-Braukonzern hat damit auf jeden Fall Geschmack bewiesen: Das Brauhaus Faust zu Miltenberg ist nämlich mit dem Slow Brewing Gütesiegel ausgezeichnet, dem härtesten Gütesiegel für Bier, das nicht nur herausragenden Geschmack verlangt, sondern auch faire und nachhaltige Produktion. Zu Sierra Nevada-Gründer und CEO Ken Grossman und dessen Sohn Brian pflegt das Brauhaus Faust langjährige Kontakte. Aus dem Miltenberg benachbarten Bürgstadt, hat Sierra Nevada bereits viele Ziemann-Tanks bezogen.
Ein Festbier nach amerikanischen Vorstellungen
Das Ergebnis des gemeinsamen Bierbrauens, zu dem Dipl. Ing. Cornelius Faust vom Brauhaus Faust zu Miltenberg im Frühjahr diesen Jahres in die USA gereist war, liegt nun vor: ein tiefgoldenes, malziges Bier, fein ausbalanciert durch die Zugabe von deutschem Gerstenmalz und Doldenhopfen. Bei ersten Testsuden im Versuchssudhaus von Sierra Nevada, so berichtet Cornelius Faust, habe man mit Sierra-Nevada-Braumeister Scott Jennings zusammen unterschiedliche Gärungs- und Reifeverfahren des Faust-Stils unter amerikanischen Bedingungen ausgelotet. Die Hauptsude seien dann im Sudwerk am Standort Mills River, North Carolina, durchgeführt worden.
Sierra Nevada (Ausstoß in Chico 760.000 Hektoliter, Ausstoß in Mills River 530.000 Hektoliter) ist im Wesentlichen (zu etwa 90 Prozent) auf die Produktion von Pale Ale und IPA ausgerichtet. Unter den 68 über das Jahr hergestellten Biersorten sind aber auch Stout, Porter und Pilsner zu finden, außerdem Bierspezialitäten und Saisonbiere – in dieser Kategorie reiht sich nun auch das 2017 Oktoberfest Festbier ein. Cornelius Faust: „Das Bier ist an unsere eigenen Festbierrezepturen angelehnt. Mit 14 Prozent Stammwürze, 6,1 Prozent Alkohol und 30 Bittereinheiten, haben wir es an die amerikanischen Konsumentenerwartungen angepasst: kräftiger gilt hier als craftiger.“
Der Sud wurde mit fränkischem Malz (Steffi) aus der Bamberger Mälzerei sowie aus zweizeiligem Pale, Münchner und etwas Caramelmalz eingebraut. Die untergärige Hefe ist dieselbe, die man auch im Hause Faust für die Festbiere verwendet. Gehopft wurde mit deutschem Magnum (Bitterhopfen) sowie Select aus der Hallertau, Tettnanger und Spalter als Aromahopfen. „Zum ersten Mal bei Sierra Nevada hat die Brauerei bei der Herstellung des 2017 Oktoberfest Festbiers mit Kräusengaben zur Nachreife des Jungbieres gearbeitet“, hebt Cornelius Faust hervor.
Bier mit Charakter und hoher Drinkability
Wie das fertige Bier bei den amerikanischen Bierfreunden ankommt, wurde bei einem „Frühlings-Oktoberfest“ getestet. Mit dem Eintreffen von einigen Testflaschen des Bieres, konnte sich Ende Juli auch Biersommelier Cornelius Faust ein geschmackliches Bild der amerikanisch-deutschen Brauzusammenarbeit machen: Sein Testergebnis: „Tiefes Gold und feinporiger Schaum stärken die Vorfreude auf dieses kräftige Märzenbier. Aromen von feinen Kräutern, die sich mit Malztönen paaren, folgt eine feine Süße auf dem Gaumen, die mit zarten Caramelnoten zu einem trockenen und festen Abgang führt. Ein Bier mit Charakter und einer hohen Drinkability.“ Für das „Food Pairing“ mit seinem „2017 Oktoberfest Festbier“ schlägt Sierra Nevada den amerikanischen Kunden übrigens „German Weisswurst sausage“ oder „Rost Pork“ vor, wahlweise „Apple Strudel with fresh whipped cream“ – Na denn: Ein Prrosit der Gemuetlikkeit!