News
Slow Brewer investieren in Qualität, Nachhaltigkeit & Innovation
KONSEQUENT - AUCH IN ZEITEN DER PANDEMIE
Echte Qualität hat viele Facetten – bedingungslose Liebe zum Produkt, ein gutes Klima im Unternehmen, ein konsequenter Fokus auf Produktinnovationen und Nachhaltigkeit und die Schaffung einer perfekten technischen Infrastruktur, um marktgerechte Mengen produzieren zu können. Slow Brewer legen höchsten Wert auf Qualität und sind sich bewusst, dass die Herstellung entsprechender Produkte hohen persönlichen und finanziellen Aufwand bedeutet. In den letzten Jahren und teils sogar während der Pandemie haben sie konsequent in die Weiterentwicklung ihrer Brauereien investiert. In diesem Beitrag geben wir einen kleinen Überblick.
Die Slow Brewer von Meckatzer Löwenbräu setzen ein Signal und investieren aktuell gleich 12 Millionen Euro in einen neuen Gär- und Lagerkeller. Die Familienbrauerei aus dem Allgäu hat im September 2020 mit der laut Brauereichef Michael Weiß „ größten Investition der gesamten Unternehmensgeschichte“ begonnen. Im Fokus der Baumaßnahme steht die Modernisierung der bestehenden Anlage aus dem Jahr 1975 im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourceneinsatz sowie die Qualitätssicherung durch optimierte Brauprozesse. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2022 geplant.
Auch die Slow Brewer von Früh in Köln haben in den letzten beiden Jahren massiv investiert, um energetische und qualitative Prozesse zu verbessern. Rund 15 Millionen Euro flossen unter anderem in die Erweiterung des Gär- und Lagerkellers, um auch bei steigender Produktionsmenge eine ausreichend lange Lagerung und Reifung zu gewährleisten. 245.000 hl mehr können nun nach den Prinzipien des Slow Brewing produziert werden. Auch die Kohlensäure- Rückgewinnungsanlage wurde erweitert, um die bei der Gärung entstehende Kohlensäure fast vollständig zurückzugewinnen. Im Bereich der Keg- Abfüllung wurde in einen neuen Kaltsteril-Filter investiert, um erhöhte Produktionsmengen auch weiterhin ohne Kurzzeiterhitzung zu gewährleisten.
„Gesundes Wachstum“ lautet die Devise der Slow Brewer von der Brauerei Zötler in Rettenberg. Die Umsetzung lässt sich Zötler rund vier Millionen Euro kosten. Investiert wird aktuell in einen neuen Reifekeller, um den Gesamtausstoß bei gleichbleibender Qualität erhöhen zu können. Auch eine neue Wasserentgasungsanlage ist Teil des Investitionspakets der Rettenberger. Der Erstbetrieb mit elf neuen Tanks wird im Juli 2021 erfolgen, die Fertigstellung und Inbetriebnahme des gesamten neuen Reifekellers ist für das Jahr 2024 geplant.
Das Brauhaus Faust zu Miltenberg investiert in acht neue Reifetanks – mit einer Kapazität von je 508 Hektoliter erleichtern sie das „Slow Brewing“ und unterstützen den Wachstumskurs. „Reifetanks“, erläutert Johannes Faust, „sind ein Herzstück des Qualitätsmanagements im Brauprozess. Die ausgiebige Reifezeit des frisch gebrauten Bieres ist kostenintensiv, steht aber für höchste Bierqualität.“ Diese konsequente Qualitätsorientierung lässt sich das Brauhaus rund 2,8 Millionen Euro kosten.
Die Slow Brewer von der Familienbrauerei Moritz Fiege in Bochum haben in eine neue Flaschenwaschmaschine investiert und diese auch selber mitentwickelt. Ziel war es, den den Frischwasserverbrauch und den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Mit dem Vorhaben wird nun der Frischwassereinsatz und der Abwasseranfall um jeweils 40 Prozent reduziert, der Dampfverbrauch sinkt um 63 Prozent. In Summe ergibt sich daraus eine Minderung der CO2– Emissionen von bis zu 100 Tonnen pro Jahr. Die Entwicklung hat auch Bundesumweltministerin Svenja Schulz überzeugt: „Ich freue mich, dass in Bochum eine neuartige Technologie in der Getränkeindustrie angewandt wird, die erhebliche Ressourcen und Energie spart. Das Vorhaben leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz und verspricht den Stand der Technik in der Branche voranzubringen“, sagte Schulze bei ihrem Besuch in der Brauerei. Zur weiteren Verbesserung der Qualität hat Fiege im Jahr 2019 rund 630.000 Euro in eine neue Etikettiermaschine, einen neuen Biermessplatz und eine neue Leergutsortierung investiert.
Die Familienbrauerei M. Ketterer in Hornberg hat Ende 2019 eine komplett neue Fassabfüll- Anlage in Betrieb genommen. Arbeiten, die dahin manuell erledigt werden mussten, erledigt nun ein moderner Knickarmroboter. „In unserer Betriebsgröße findet man eine solch moderne und hochautomatisierte Fassabfüllung eher selten.“ erläutert Geschäftsführer Michael Ketterer. „Durch den im Branchenvergleich großen Zuspruch seitens der Gastronomie ist unser Fassbieranteil am Gesamtausstoß allerdings so hoch, weshalb sich die Investition für uns als kleinere Brauerei lohnt.“ so Ketterer. Die Kosten der Anlage nebst bauseitigen Vorkehrungen liegen im hohen sechsstelligen Bereich. Produktionsleiter Dipl.-Braumeister Klaus Vogt zur Neuanschaffung. „Die Hauptvorteile liegen in der deutlich geringeren Arbeitsbelastung des Anlagenbedieners, einer höheren Produktivität und einer weiter optimierten Produktqualität.“ Die „Keg-Anlage“, so die branchentypische Bezeichnung, überzeugt auch durch eine sehr geringe Sauerstoffbelastung beim Abfüllprozess. Damit bleibt das Bier länger frisch. Auch energetisch bringt die Neuanschaffung Vorteile: Der Verbrauch von CO2 und Sterilluft konnte jeweils um 20% und der Wasserverbrauch um 50% gesenkt werden.
Die Slow Brewer der Privatbrauerei Graf Arco in Adldorf haben rund zwei Millionen Euro in die Qualitätsoptimierung und Zukunftsfähigkeit ihrer Brauerei investiert und eine Reihe an technischen Verbesserungen vorgenommen. So wurden die Pumpen auf Frequenzsteuerung umgestellt und die Beleuchtung erfolgt nun energiesparend mit LED. Im Gär- und Reifekeller wurde von Raum- auf Einzeltank-Kühlung umgestellt, der Antrieb der Bänder erfolgt jetzt mittels drehzahlgesteuerter Motoren. Der Fuhrpark der Slow Brewer entspricht nun dem Standard EURO 6. Zur nachhaltigen Energieversorgung hat Arco ein thermisch gesteuertes Biomasseheizkraftwerk errichtet.
Die Westerwald Brauerei hat mehrere Hunderttausend Euro in eine neue Qualitäts-Koordination investiert. Auf rund 400 m², die sich in zehn Räume aufteilen, geht es um Qualitätsförderung, Mikrobiologie, chemisch-technische Untersuchungen, Rückstellproben mit verschiedenen Temperaturzonen bis hin zur Simulation von Biertransporten und Alterungsverhalten der Biere. „Alle Routineanalysen können von uns selbst durchgeführt werden und ermöglichen eine lückenlose Kontrolle der Herstellungsprozesse – von der Rohstoffannahme bis zum abgefüllten Endprodukt in Fass oder Flasche“, so Carmen Müller, Leitung der Qualitäts-Koordination. Durch die klaren Grenzwertvorgaben aller relevanten Analyseparameter, steht der Sicherung einer kompromisslosen Überprüfung nichts im Wege – so erlaubt die Labortechnik auch eine eine chargenbezogene Auswertung und Erfassung der Proben zu jeder Zeit.
Auch die Slow Brewer von Kirner haben die Zeit während der Pandemie genutzt – so wurde die auf dem Brauereigelände stehende „Alte Villa“ aufwendig renoviert und dient seit Mitte Mai als neues Verwaltungsgebäude. Zusätzlich wurde in den letzten Monaten ein komplett neuer digitaler Auftritt entwickelt und sowohl die Homepage als auch die Auftritte in den sozialen Medien neu gestaltet. Auch auf den Produkten von Kirner weht ein frischer Wind – alle Etiketten erstrahlen in einem neuen frischen Design.
Ihren Auftritt überarbeitet haben auch die italienischen Slow Brewer von 32 Via die birrai – der gesamte digitale Auftritt wurde überarbeitet, um damit auch den Online Bierverkauf zu stärken. San Gabriel hat seine Energien in Produktinnovationen gesteckt und ein eigenes Sportbier entwickelt, mit dem das Radsport-Sponsoring ausgebaut wurde. San Gabriel ist damit 2020 auch offizieller Sponsor des Giro d’Italia.
Auch in Österreich wurde kräftig investiert. So hat die Stieglbrauerei zu Salzburg 3,75 Millionen Euro in die Modernisierung des gesamten Trockenteils ihrer Flaschenabfüllanlage investiert. Mit einfacher Bedienbarkeit und einer hervorragenden Performance mit einer Maximalleistung von knapp 70.000 Fl/ h ist man in Salzburg für die steigende Nachfrage in der Zukunft gewappnet.
Die Slow Brewer von der Brauerei Hirt in Kärnten setzen auf den Leitbegriff „enkeltauglich“ – schon vor acht Jahren hat die Privatbrauerei auf ihren Hallendächern eine Photovoltaikanlage-Anlage mit einer Gesamtgröße von 3.500 m2 und einer Jahresleistung von 349 kWP installiert. Seit 2019 speist diese Anlage auch zwei E-Tankstellen, die allen Hirter Besuchern gratis zur Verfügung steht. Aber auch im Produktbereich entwickelt sich Hirt ständig weiter – seit Frühling 2021 gibt es das neue Hirter „Freigeist“, ein alkoholfreier und kalorienarmer Durstlöscher, gebraut mit Kärntner Braugerste und reinem Bergquellwasser.
Die Trumer Privatbrauerei im Salzburger Obertrum wird künftig rund 50 Prozent ihres Strombedarfs nachhaltig aus einer neuen Photovoltaikanalage beziehen. Finanziert wurde dqs Projekt mittels Crowdfunding. Gemeinsam mit den 176 Unterstützerinnen und Unterstützern des „Trumer Sonnenfundings“ konnten € 295.513,- lukriert und damit der Bau einer 400 kWp Photovoltaikanlage auf dem Dach der Lagerhalle verwirklicht werden. Die Anlage wird noch diesen Sommer in Betrieb genommen.
Von der Umsetzung dieses Projekts profitieren nicht nur die Umwelt und die Trumer Brauerei, sondern auch alle Unterstützerinnen und Unterstützer – je nach gewähltem Unterstützungspaket erhalten „SonnenfunderInnen“ bierige Gegenleistungen oder eine attraktive Verzinsung.
Gut Bier braucht also nicht nur Weile, sondern auch eine kompromisslose Qualitätsorientierung und innovatives Denken. Slow Brewer leben diesen Anspruch. Der damit verbundene hohe Aufwand, ist es ihnen wert.