Glücklich und gesund durch Bier?

Zugegeben, Gesundheit mag nicht das Erste sein, das man mit Bier verbindet, dennoch ist das Jahrtausende alte Kulturgetränk mehr als nur ein alkoholisches Genussmittel. In Maßen konsumiert, ist es sehr wohl auch ein ernährungsphysiologisch wertvolles Getränk mit erstaunlich positiven Wirkungen auf die Gesundheit.

Bier ist eines der reinsten Lebensmittel, jahrhundertelang wurde es vor allem in der Volksmedizin als Naturheilmittel eingesetzt. Mit dem Aufkommen der modernen medizinischen Wissenschaften geriet dieses tradierte Wissen in Vergessenheit. Die wertvollen Inhaltsstoffe, reinstes Hopfen, Malz, Hefe und Wasser, sind jedoch geblieben, denn nach wie vor steht bei gutem Bier das Reinheitsgebot an erster Stelle. Folglich kann sich auch an den gesundheitsfördernden Wirkungen nichts geändert haben, oder? Mit dem Zusammenhang zwischen Bier und Gesundheit beschäftigen sich mittlerweile mehr als 3000 wissenschaftliche Publikationen.

Der wichtigste Grundgedanke zu diesem Thema ist jedoch schon über 500 Jahre alt und stammt von dem medizinischen Gelehrten Paracelsus: „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“ Alles kann in der rechten Dosis heilsam sein, in Übermaß genossen jedoch schädlich. Entscheidet ist also das Maß, denn bei übermäßigen Biergenuss kehren die negativen Begleiterscheinungen des Alkohols die erwünschten positiven Wirkungen wieder ins Gegenteil. Die gute Nachricht, die sich daraus ergibt ist jedoch, dass auch alkoholfreie Biere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe enthalten.

Es ist vor allem der relativ hohe Vitamin- und Mineralstoffgehalt, der Bier im Vergleich mit anderen alkoholischen Getränken so gut abschneiden lässt. Denn eine optimale Versorgung mit Vitaminen und bestimmten Mineralien kann das Auftreten von Krankheiten stark reduzieren. So kann mäßiger Biergenuss (!)laut zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen die Verdauung fördern, die Blutbildung sowie Durchblutung unterstützen, den Blutdruck senken und Herzinfarkte wie auch Schlaganfälle vorbeugen. Weiters ist es laut Univ. Prof. Dr. Walzl, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, aufgrund des hohen Siliziumgehalts auch möglich, das Alzheimer- und Demenz-Risiko zu verringern. „Außerdem kann“, so Walzl,“ durch die im Bier enthaltene Folsäure die Aminosäure Homozystein in unschädliches Protein abgebaut werden und so die Hirnleistung, Sensorik und Motorik gefördert werden“.

Doch auch bei alltäglichen Problemen wie Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Stress oder Schlafstörungen ist Bier ein bewährtes Hausmittel. Bestimmt eine der interessantesten Eigenschaften ist, dass Bier anregend und beruhigend zugleich wirkt. In der richtigen Dosis löst es Spannungen und aktiviert dadurch gleichzeitig den gesamten Organismus und das Gehirn. Und je positiver, zufriedener und ausgeglichener ein Mensch ist, desto stärker ist in der Regel auch sein Immunsystem. Biertrinker werden die positiven Wirkungen auf die Psyche bestätigen können. Der Gerstensaft wirkt sich also nicht nur durch seine gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe, positiv auf das Immunsystem aus, sondern auch durch die psychischen Effekte.

Dennoch darf man nie vergessen, dass Bier ein alkoholisches Getränk ist und sich Missbrauch negativ auf Psyche und Gesundheit auswirken kann. Am Besten hält man es mit dem Biergenuss also so, wie es uns schon Paracelsus nahelegte: Mit Maß und Stil, genuss- und verantwortungsvoll. Denn nur dann macht Bier wirklich glücklich und gesund.

Prost!