Azubis brauen Pils mit Hopfen aus eigenem Anbau

Spaß am kreativen Brauen

Erstmalig nutzten Azubis der Privatbrauerei Moritz Fiege Hopfen aus eigenem Anbau: Im eigenen Hopfengarten vor dem Moritz Fiege Brauereimuseum ernteten die Auszubildenden Florian Fritz (21) und Johan Schröder (23), zehn Kilo der Hopfensorten Tradition und Saphir. Anschließend brauten die angehenden Brauer und Mälzer in der ProBier-Werkstatt daraus 50 Liter Pils nach einer Rezeptur, die sie selbst entworfen hatten.

Frischer Hopfen für frisches Fiege: Florian Fritz und Johan Schröder (v.l.) brauten 50 Liter Pils nach klassischer Rezeptur

Nur wenige Quadratmeter misst der Hopfengarten am Brauerei-Tor. Und doch hatten Florian Fritz, derzeit im ersten Ausbildungsjahr, und Johan Schröder, Auszubildender im dritten und letzten Lehrjahr, bei der Hopfenernte alle Hände voll zu tun. In einer Höhe von vier Metern schnitten sie die Ranken ab, zogen sie herunter und pflückten am Boden die Dolden. „In den Dolden befindet sich Lupulin, ein pulverförmiger Stoff, der dem Bier das feine, bittere Aroma verleiht. Normalerweise verwenden wir beim Brauen getrocknete Hopfendolden, welche nach einer Sortierung in Pellets gepresst werden.

Hier aber brauen wir mit dem frisch geernteten, so genannten „grünen“ Hopfen. Dieser hat mehr Aroma und schmeckt intensiver“, verriet Braumeister Holger Kittler, der bei Moritz Fiege auch für die Ausbildung zuständig ist. Bei der Ernte kamen zehn Kilogramm Aromahopfen zusammen, bestehend aus den Sorten Saphir und Tradition. „Das ist ein riesiger Ertrag“, staunte Holger Kittler.

Güte aus eigenem Garten: Moritz Fiege-Braumeister Holger Kittler vergewissert sich bei der Ernte

Im Anschluss an die Hopfenernte durften die Azubis ihr ganz persönliches Pils nach eigener Rezeptur brauen. Es war das erste Mal, dass im Brauprozess bei Moritz Fiege mit selbstgeerntetem Hopfen gearbeitet wurde. Holger Kittler: „Auf diese Weise wollen wir den Azubis den Spaß am kreativen Brauen vermitteln.“ Für seinen Azubi Johan Schröder ist die Hopfenernte in diesem Jahr etwas ganz Besonderes. „Ich freue mich darauf mit dem eigenen Hopfen zu brauen. Schließlich bin ich jeden Tag mit der Gießkanne in den Garten gegangen und habe ordentlich gegossen, damit auch was daraus wird“, erzählte der 23-Jährige.

Es ist üblich, dass die Lehrlinge im dritten Jahr für den Hopfengarten in der Moritz-Fiege-Straße 1 zuständig sind. Für diese Arbeit werden sie anschließend belohnt. Bei der traditionellen Hopfenfahrt im September darf Johan Schröder den Brauerei-Inhaber Jürgen Fiege in die Hallertau, das größte zusammenhängende Hopfenanbau-Gebiet der Welt, begleiten.

Nur für Schwindelfreie: Florian Fritz schneidet den Hopfen in vier Metern Höhe

Bilder: Stefan Kuhn/Privatbrauerei Moritz Fiege